Die Jagd

Das Horn erschallt, die Jagd fängt an,
und heute sind die Hasen dran.
Die Hasen sollte man erschießen,
denn sie beschmutzen Wald und Wiesen.
Man prüfe sorgsam jeden Schritt,
denn überall liegt Hasenschitt.
Nicht so die Stadt, wo Autos rasen,
wo Schmutz liegt in den Parks und Straßen.
Mich stört auch nicht der Hundedreck,
den putzt der Straßenfeger weg.

Das Horn erschallt, die Jagd fängt an,
und heute sind die Hexen dran.
Wie bös die sind, das kann man sehen,
weil sie nicht in die Kirche gehen.
Drum wolle das Gericht erkennen:
Die Hexe soll im Feuer brennen.
So hat der Pfaff´ die Hex´ verbrannt,
vom Gegenteil ist nichts bekannt.

Das Horn erschallt, die Jagd fängt an,
und heute sind die Juden dran,
denn die gehören zu den Schlimmen.
Wenn's Hitler sagt, dann wird's wohl stimmen.
Doch mancher wurde schon belogen
und um sein letztes Geld betrogen
mit faulen Tricks und argen Listen,
und die Betrüger waren Christen.

Das Horn erschallt, die Jagd fängt an,
und heute sind die Raucher dran.
Sie blasen Qualm in alle Welt,
dass mancher Spatz vom Baume fällt.
Da lob ich mir den süßen Duft,
der aus der Eisenhütte pufft.
Wie schön die Flieger Streifen zieh'n
in einer Stunde bis Berlin.
Der Gipfel dieser Schweinerei:
Das Flugbenzin ist steuerfrei.

Das Horn erschallt, die Jagd fängt an.
Wer ist nun wohl als Nächster dran?
Der Jagdtrieb geht durch uns're Leiber.
Wer jagen will, der braucht auch Treiber,
sonst tut sich nichts im Jagdrevier.
Die Treiber aber - das sind wir.